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Aktionswoche

Die Aktionswoche wurde vom Lektora Verlag konzipiert und durchgeführt: Live-Lesungen, Reziatationsevents, Poetry Slams und sogar eine revolutionäre Vorlesedemo. Andi Weber und Karsten Strack moderierten. Die Aktionswoche flankierte das Symposion sowie die Ausstellungseröffnung und wurde von namhaften Künstler:innen gestaltet, die offen mit ihren psychischen Krisen umgehen und sie zum Gegenstand ihrer Bücher und literarischen Programme machen.

Andy Strauß
... kommt gebürtig aus Ostfriesland, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. Erwachsen geworden ist er dort nicht. Auch während seiner 17 Jahre in Münster ist ihm das nicht gelungen. Mittlerweile hat er seinen Lebensmittelpunkt in Hamburg und sich damit abgefunden, immer ein wenig das merkwürdige Kind zu sein.
Für die Lesereihe hat Strauß Teile seiner schreibenden Arbeit nach „Wie schwer war die Depression denn gerade“ sortiert. Texte voller Leichtigkeit branden an felsharten Texten. Kontrastreich. 

Jule Weber
... lebt und arbeitet in Bochum und gehört zu den führenden Stimmen der deutschsprachigen Spoken-Word-Szene. Seit 2009 tourt sie mit ihren Texten im gesamten deutschsprachigen Raum und gewann 2012 sowohl die hessischen als auch die deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften in der Kategorie U20, 2019 wurde sie mit dem Tullyaward als beste deutschsprachige Poetin ausgezeichnet.
Sie trinkt zu viel schwarzen Kaffee, hat eine posttraumatische Belastungsstörung und diverse andere nette Diagnosen, am liebsten tritt sie zu Jazzmusik auf, sie moderiert Veranstaltungen und leitet Bühnen- und Schreibworkshops für Jugendliche.
 

Doppellesung
Tabea Farnbacher
... brach ein Philosophiestudium ab, behielt sich aber das Interesse an Literatur und Feminismus. Sie schloss ein Psychologiestudium in Hildesheim ab – vielleicht legt sie deshalb beim Zuhören immer den Kopf schief. Seit 2016 ist sie Teil der deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene. 2017 wurde sie U20-Vizemeisterin bei den deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften. Im selben Jahr erreichte sie das Halbfinale, 2018 das Finale der deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften. Sie ist Bundespreisträgerin junger Autor:innen 2018. Man trifft sie mit einem Kaffee, einem Buch, oder einem Kugelschreiber in der Hand, nicht selten auch mit allem zugleich.
Ihr Poetry-Slam-Text „Brief an meine Depression“ wurde bisher von fast 100.000 Menschen bei YouTube gesehen. 

Florian Wintels
... gehört zu den charmantesten, vielseitigsten und erfolgreichsten Bühnen-Protagonist:innen der deutschsprachigen Slam-Szene. 2013 wurde er Niedersachsen/Bremen-Meister, 2016 holte er den Titel erneut und konnte ihn 2017 erfolgreich verteidigen. Er gewann insgesamt über 200 Poetry Slams, darunter auch den Slam auf dem Deichbrand Festival vor 7.000 Zuschauer:innen. Aber nicht nur mit Poetry Slam schleicht sich der Künstler in die Herzen seiner Zuschauer:innen, sondern stürmt auch mit Gesang und Gitarre die deutsche Singer/Songwriter- und Liedermacher-Szene. Wie in seinen Texten hat es Florian Wintels auch bei seinen Songs beinhart hinter den Aussage-Löffeln und mischt bitterbösen Humor mit bezauberndem Schwiegermutter-Charme und lotet dabei häufig die Grenzen der menschlichen Psyche aus.

Dirk Bernemann
... ist Schriftsteller und Journalist. Seit 2005 schreibt er Romane und Kurzgeschichten, darunter den Bestseller „Ich hab die Unschuld kotzen sehen“. Derzeit sind fünfzehn Romane und Kurzgeschichtenbände von ihm erschienen, von zwei Titeln gibt es verschiedene Theaterinszenierungen. 2016 hatte sein erstes eigenes Theaterstück „Bella Noir, 2 Zigaretten Demut“ Premiere in München. Dirk Bernemann lebt in Berlin.
Zahlreiche der Bernemannʼschen Protagonist:innen und Antagonist:innen haben psychische Störungen. Dabei vermeidet er es zumeist, medizinische Diagnosen zu nennen, um den Gehalt der Normalität und der Verbindbarkeit für die Leserschaft so weit wie möglich zu fassen. Angerissene Themengebiete sind Depression, Essstörungen, Vereinzelung, Vereinsamung u. a. Aus seinem gelernten Beruf Heilerziehungspfleger schöpft Bernemann zudem viel Backgroundwissen.
 

Doppellesung
Sam Sackbrook
... wurde im Grundschulalter mit ADHS diagnostiziert. Im Laufe der Zeit bildete sich die Diagnose zu einer Angststörung und Depressionen aus und er schrieb erste Texte. 2014 begann er, seine Texte im Slamformat zu performen, und stand seit seinem Umzug nach Bielefeld vermehrt in Nordrhein-Westfalen auf den Bühnen. In seinen Texten redet er über queere Themen, persönliche Erfahrungen und Bücher. 
 

Valo Christiansen
... ist Slam Poet:in, Autor:in, Lektor:in und Sensitivity Reader. Auf und abseits von Bühnen, in sieren Texten, Tweets, Postings, privaten Gesprächen und Arbeitskontexten setzt sier sich für (queer)feministische Belange, gendersensible Sprache, sowie für Akzeptanz und Offenheit gegenüber Menschen mit psychischen Krankheiten ein. Valo Christiansen ist selbst queer und arbeitet ehrenamtlich beim Queerlexikon, wo sier u. a. dem Kummerkasten mitbetreut.
 

 

Doppellesung
Miedya Mahmod
lebt, schreibt und studiert im Ruhrgebiet. MM ist seit 2016 aktiv als Spoken-Word-Artist, gründete die Lesebühne „Schall & Raucher*innen“ mit, 2017 folgte die Einladung zum Treffen Junger Autor:innen ins Festspielhaus Berlin. Leitet seit 2018 Schreibwerkstätten und Spoken Word-Workshops. 2021 moderiert MM erstmals „Deutschland. Schön. Reden.“ im Ringlokschuppen Mülheim, ein Format für Talk & Wortkunst. MM interessiert sich für digitale & kollektive Autor:innenschaft, Politik & Poesie, ihre heutige (Ir-)Relevanz und für Andere(s). Psychiatrie- und therapieerfahren, sensibel und soft, ungeduldig und hart, schreibt MM über Räume im Kopf, Körper, größeren Raum, in Institutionen, Öffentlichkeiten, Fugen. Wo wird Verletzung zu Krankheit, wo führt Krankheit zu Verletzung?
 

Rebecca Heims
... geboren 1996 in Mainz, steht irgendwo zwischen Umzug und Aufbruch. Nach einem gesellschaftlich erzwungenen Stillstand ist es ein Ausloten von noch Existierendem. Was bleibt, wenn man das Haus nicht verlässt? Wenig Bewegung. Sie ist Lyrikerin & Dramatikerin. Was dazwischen ist, wird Rebecca Heims gemeinsam mit dem Publikum herausfinden.
 

 

Patrick Salmen
... ist Autor und Lese-Kabarettist. 2010 wurde er deutschsprachiger Meister im Poetry Slam. Sein Buch-Debut erfolgte 2011 mit der Kurzgeschichtensammlung „Distanzen“. Es folgten weitere Werke wie „Genauer betrachtet sind Menschen auch nur Leute“ sowie gemeinsam mit Quichotte die legendären Rätselbücher, etwa  „Aufgeben ist keine Lösung. Außer bei Paketen“.
In der Aktionswoche las er Auszüge aus seinem Kinderbuch mit dem Titel „Die Geschichte vom tapferen Ritter, der niemals Angst hat ... bloß vor schwindelerregender Höhe, dunklen Wäldern, der bedrohlichen Tiefe des Ozeans, dem Briefkasten und den schrecklichen Monstern in seinem Kopf“ vor, das sich intensiv mit dem Thema Depression auseinandersetzt.
 

Tobi Katze
... tritt seit mehr als fünfzehn Jahren auf Poetry Slams und Lesebühnen auf. 2007 gewann er den LesArt-Preis der jungen Literatur und 2014 den Bielefelder Kabarettpreis. Im Januar 2014 startete er auf stern.de seinen Blog „Das Gegenteil von traurig“ über Leben und Arbeit mit Depressionen.
Im September 2015 veröffentlichte Rowohlt seinen Erzählband „Morgen ist leider auch noch ein Tag“. Das hochgelobte Buch über Depression (Prädikat „Absolut lesenswert“ in WDR 2 Bücher) stürmte wochenlang die Top Ten der Spiegel-Bestsellerliste.

Veranstaltungsort

Die Karte zeigt die Stadt Münster. Markiert ist der Veranstaltungsort.

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Achtermannstraße 10
48143 Münster

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